Chung-Cheng Chow * 1908 in Anhui, 1996 in Bonn

Studium an der Universität in Tientsin und Paris, 1931 Promotion in Staatswissenschaften an der Sorbonne, Universitäts-Lektorin für Sinologie in Leyden, Direktorin der Chinesischen Schule in Berlin, Studium der Malerei an den Landeskunstschulen in Hamburg und Stuttgart, 1964 Silberne Medaille „Club International Feminin“, zahlreiche Ausstellungen in Europa und Übersee

Der erste Eindruck läßt uns an verwandte Arbeiten der europäischen und überhaupt der westlichen Malerei denken. Doch scheint mir, dass dieser erste Eindruck täuscht, denn die äußere Erscheinung dieser Arbeiten, auch die malerischen Mittel, mögen zwar westlich anmuten, aber den, der ostasiatische Malerei kennt, vermag dieser ‚oberflächliche‘ Eindruck nicht zu täuschen. Es sind dabei fernöstliche, geistige und malerische Traditionen beteiligt, die oft genug schwer zu erfassen und zu formulieren sind. Assoziationen stellen sich ein, die aber nur soviel sagen, dass auch dieses Werk in der langen Reihe der malerischen Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst steht, die über alle Grenzen und Kontinente hinweg sich ihrer selbst sicher bleibt.

Dr. P. W. Meister

Am bekanntesten ist ihr autobiographischer Roman „Kleine Sampan“, der in mehreren Sprachen übersetzt wurde. Auch diese Liebesgeschichte hat Chung-Cheng Chow mit eigenen Holzschnitten illustriert, in ihrer unnachahmlichen Art, die sie als Künstlerin international bekannt gemacht hat. Sie hat in der Malerei eine Brücke geschlagen zwischen asiatischer Weltsicht und europäischer Darstellungsweise.