Historie

1957 gründeten die „nonfigurativen“ Künstler aus dem Duisburger Künstlerbund den „Neuen Duisburger Künstlerbund“, der sich kurze Zeit später in die „Duisburger Sezession“ umbenannte.

Einer der Grundgedanken war, aus der vielschichtigen künstlerischen Szene der Stadt Duisburg eine überschaubare, qualitative und aktiv agierende Künstlergruppe zu machen. Die Gründung der Duisburger Sezession brachte der Szene und auch der Stadt neue Aktivitäten, neue Ausstrahlung, neue Akzeptanz. Die Kunstszene in Duisburg bekam, wenn man die Berichte aus den 60iger Jahren liest, einen anderen „Biß“.

Die Duisburger Sezession beschränkte sich von Anfang an nicht nur auf die Präsentation in „ihrer Stadt“, sondern sie suchte – und fand – vielfältige Resonanz im In- und Ausland. Sie trug, bedingt durch ihre rege Ausstellungstätigkeit mit dazu bei, die „Duisburger Kunstszene“ bekannter zu machen.

Die Duisburger Sezession richtete ihr Augenmerk nicht nur auf „auswärtige Aktivitäten“, vielmehr arbeitete sie genau so intensiv und formend an der Neugestaltung der Duisburger Kunstszene. Zusammen mit dem Wilhelm Lehmbruck Museum, dem Duisburger Künstlerbund und der Verwaltung der Stadt Duisburg wurde die erste jurierte Ausstellung offen für alle Duisburger Künstler durchgeführt. Beide „Verbände“ verzichteten zu Gunsten der gesamten Künstlerschaft ein übers andere Jahr auf ihre im jährlichen Wechsel stattfindenen Jahresausstellungen.

Es fanden aber auch Kontakte mit Künstler/innen und Künstlergruppen aus den Städten Düsseldorf, Berlin, Paris, Salzburg, aus der Region Eindhoven und in jüngster Zeit mit Künstler/innen aus Nimwegen sowie in den 80iger Jahren mit Künstler/innen aus der UdSSR im Rahmen des Künstleraustausches zwischen der Stadt Duisburg und dem Künstlerverband der UdSSR statt.

Manche dieser Gruppenkontakte entstanden durch die Aktivitäten, welche einzelne Mitglieder auch außerhalb ihrer Mitgliedschaft in der Duisburger Sezession pflegten.

Die Individualisten pflegen freundschaftliche Beziehungen untereinander, üben sowohl Toleranz als auch sachverständige Kritik und sind neuen Gedanken, Strömungen gegenüber aufgeschlossen. Aus dieser künstlerischen Vielschichtigkeit ergibt sich zwangsläufig, dass das Erscheinungsbild einer Gruppenausstellung nicht die Geschlossenheit einer einzigen stilistischen oder inhaltlichen Aussage haben kann. Da aber bei der Vielfalt der Handschriften immer Wert auf die künstlerische Sprache gelegt wird, ist diese dann auch der gemeinsame Nenner. Diese Vielfalt und Offenheit kann man in dieser Präsentation „50 Jahre Duisburger Sezession“ an den exemplarisch ausgesuchten Arbeiten aller Künstler/innen, die in der Duisburger Sezession waren oder sind, deutlich erkennen.

Gerhard Losemann, Sprecher der Duisburger Sezession