Viele Facetten der Druckgrafik

WAZ,

„Bilder einer Ausstellung“ gibt es ab morgen wieder in der Galerie der Bezirksbibliothek Rheinhausen zu sehen. Fünf Künstler der Duisburger Sezession präsentieren dort bis zum 25. April sehr persönliche Spielarten der Druckgrafik.

Alle Künstler der Ausstellung „Druckzeug“ stammen aus Duisburg und leben und arbeiten hier. Günter Kühn, Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf, hat auf Papier oder Leinwand warme, orangerote Rostfarben in interessanten Mustern abgedruckt.

Cornelia Schweinoch-Kröning, in erster Linie Zeichnerin, hat sich in ihren grau-grünen Ätzradierungen mit Aquatinta einer hierzulande fast ausgestorbenen Vogelart gewidmet: dem Spatz oder Sperling, der in ihren Bildern entweder leicht oder vollkommen verfremdet, als Fabelwesen, auftaucht. Mit sicherer Hand hat die Künstlerin auch feingliedrige Vogelflügel gezeichnet und dann gedruckt.

Hildegard Bauschlicher hat in ihren Lithographien einen Stein, den sie in der Wachau (Österreich) fand, aus verschiedenen Perspektiven grazil gezeichnet und gedruckt. Wieder ganz anders präsentieren sich die Arbeiten von Folkwang-Absolvent Holger Albertini. Seine abstrakten Siebdrucke bilden lineare Formen einerseits in Pechschwarz, „Knochenschwarz“, ab, andererseits in den leuchtenden Primärfarben Gelb, Rot und Blau. Gerade diese farbigen Siebdrucke erinnern an die Werbegraphik der 1960er und 70er Jahre.

„Druckzeug“ ist eine Ausstellung der Gegensätze oder der Ergänzungen – ganz wie man es sieht. Sie zeigt, wie Künstler auf ganz verschiedenen Wegen mittels Druckgrafik ansprechende Bildkunstwerke schaffen können. In Holger Albertinis Arbeiten zum Beispiel dominieren noch statische, geometrische Formen, in den Werken von Hildegard Bauschlicher oder Cornelia Schweinoch-Kröning gegenständliche Konturen. Ganz anders zeigen sich dagegen die farbigen Radierungen von Angelika Ruckdeschel, hier ist alles im Fluss, in Auflösung, in Schwingung, ganze Landschaften in Bewegung