Viele Künstler im Wasserturm

RP,

Mitglieder der Gruppe Duisburger Sezession zeigen ab morgen ihre Werke zwei Wochen lang in Geldern. Eingeladen hat der Kunstverein Gelderland.

GELDERN Schaufel, Harke, Sichel sind eher ungewöhnliche Gegenstände im Gelderner Wasserturm. Sie sind Teil einer Ausstellung, streng genommen eines Werks von Günter Kühn. Er ist einer von 13 Künstlern der Gruppe Duisburger Sezession, die gemeinsam ausstellen. Eingeladen dazu hat der Kunstverein Gelderland.

„Jeder hat zwei mal zwei Meter, Schluss aus“, sagt Künstler Gerhard Losemann mit gespielter Strenge. Mehr Platz gibt es nicht, wenn so viele Künstler gleichzeitig ihre Werke zeigen wollen. Die Bandbreite reicht von Installationen und Aquarellen über Drucke bis zu Computergrafiken. „Alles, was heute in der Kunst gemacht wird“, verspricht Losemann. Vier Ebenen bietet der Gelderner Wasserturm den Künstlern, um sich mit ihren Werken auszubreiten.

Die Exponate sind auf vier Ebenen verteilt

Auf der ersten Etage trifft der Besucher auf die spiralförmig angeordneten Gartengeräte von Kühn. Sie lassen genug Raum, um die akribisch geschnittenen Papierarbeiten hinter Glas von Kurt Rehm bewundern zu können. Nur wenige Meter weiter hat Hans-Jürgen Vorsatz seine Werke aus Bleifolie aufgehängt. Gezeigt werden Teile von Landschaftsinstallationen, denn eigentlich ist Vorsatz Bildhauer.

Eine Etage darüber stößt der Kunstinteressierte auf eine blau gemalte Skulptur des Künstlers Jürgen Meister. Absichtlich ist das Holz transparent geschnitten. „Wann hat man schon die Chance, in eine Skulptur hineinzuschauen?“, lädt Meister die Besucher ein. Er teilt sich den Raum mit Losemann, dessen Computergrafiken starke Verfremdungen darstellen. Sein Thema sind Landschaften und gefährdete Landschaften. Sowohl plastisch als auch grafisch arbeitet Kollegin Renate Krupp die „Schönheit des Mikrokosmos“ auf. Zu sehen sind zwei Unikatdrucke und damit korrespondierende Skulpturen, etwa ein Vogelnest aus Ton.

Passend zum schwarz vernieteten Rohr in der dritten Etage sind die Arbeiten von Holger Albertini unter der Überschrift „Bau- und Flugwesen“. Der Ansatz sei ein nicht-technischer, aber am Ende komme immer etwas Technisches dabei heraus, so der Duisburger. Dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, damit spielt auch Renate Guenther mit ihren Fotografien, die den Titel „Saturn 1 bis 5“ tragen. Völlig auf Titel verzichtet dagegen Josef Müller. Er arbeitet mit Tusche auf Papier und stellt die ersten vier Werke dieses Jahres dem Publikum vor. Auf der gleichen Etage hat auch Hildegard Bauschlicher ausgestellt. „Sie beschreibt Linien, die nicht fest gefasst sind. Das ist ein Prozess, der sich gut nachvollziehen lässt“, sagt Künstlerkollege Losemann.

Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick erscheint

Größere Flächen sind das Metier von Friedrich Haarhaus. Das Zusammenspiel verschiedenfarbiger Flächen wird durch Brandcollagen zu einem Kunstwerk komplettiert. Gegenständliche Erzählung, so beschreibt Losemann das Wirken von Edith Oellers-Teuber. In der Mitte der vierten Etage findet sich dann noch die Installation aus Holz von Jochen Duckwitz. „Aus der Natur, für die Natur“, nennt der Künstler sein Arrangement aus bearbeitetem Hölzern. Es gibt also jede Menge zu entdecken für die Besucher.