Künstlergruppe ‚Duisburger Sezession‘ stellt im Museum aus

Neuss-Grevenbroicher Zeitung,

Gut, dass die Decke so hoch hängt. Die Stele steht zentriert in einem Ausstellungsraum des Museums Villa Erckens. Das Werk des Künstlers Jürgen Meister trägt den Titel „kommen + gehen“ und ragt mehr als zwei Meter in die Höhe. Geht es nach Jürgen Meister und seinen Mitstreitern vom Künstlerbund „Duisburger Sezession“, dann darf der Titel der Stele durchaus auch für die Ausstellung gelten, die gestern Abend im Museum eröffnet wurde. Bis zum 19. Mai zeigt die „Duisburger Sezession“ dort die Bandbreite ihres Schaffens.

Jürgen Meister ist dabei eine Art Sonderfall. Der Künstler ist viel herumgekommen, doch zwei Wohnorte haben ihn besonders nachhaltig geprägt: Duisburg – und Grevenbroich. „Ich habe lange in Duisburg gelebt und pflege die Freundschaften dorthin nach wie vor und vor allem durch den Künstlerbund. Richtig sesshaft geworden bin ich aber in Grevenbroich“, sagt er. Und dann spricht er über die Herzlichkeit der Schlossstädter und darüber, wie offen sie ihn damals empfangen haben. „Die Stadt Grevenbroich war immer gut zu mir“, sagt Meister.

Deshalb freut es ihn besonders, dass die „Duisburger Sezession“ jetzt im Museum der niederrheinischen Seele in der Villa Erckens ausstellen kann. „Für mich persönlich wird damit eine Brücke geschlagen“, betont Meister. Thomas Wolf vom Museum pflichtet bei. „Wir sehen unsere Aufgabe auch darin, den Blick in die Region zu lenken und Kunst aus in der Nachbarschaft gelegenen Städten zu zeigen.“

Hervorgegangen ist die „Duisburger Sezession“ aus dem 1957 gegründeten „Neuen Duisburger Künstlerbund“. Einer der Grundgedanken bestand darin, aus der vielschichtigen Kunstszene der Industriestadt Duisburg eine überschaubare, qualitative und aktiv agierende Künstlergruppe zu machen. Heutzutage würde man das als „Netzwerken“ bezeichnen. Gerhard Losemann, Sprecher der „Duisburger Sezession“, betont: „Wichtig war dabei von Anfang an die Betonung auf künstlerische Vielschichtigkeit. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass das Erscheinungsbild einer Gruppenausstellung nicht die Geschlossenheit einer einzigen stilistischen oder inhaltlichen Aussage haben kann.“

Diese Vielfalt zeigen die 16 „Sezessions-Künstler“ jetzt mit ihren 41 Ausstellungsstücken im Museum Villa Erckens.