Herbert Lungwitz * 1913 in Weimar, 1992 in Bochum-Wattenscheid

1934 als Bildhauer erste öffentliche Auträge in Weimar, 1948 Berufung an die Folkwangschule Essen als Fachlehrer für Bildhauerei, 1951 freie Berufstätigkeit als Bildhauer, bis 1953 nebenamtlicher Dozent an der Folkwangschule Essen, 1970 bis 1982 Kunsterzieher am Humboldt-Gymnasium in Essen – Auftragsarbeiten für kommunale und staatliche Bauverwaltungen in Essen: Amerikahaus, Grillotheater, Verwaltungsgebäude TÜV-Rheinland, verschiedene Schulen in NRW und in Hessen, 1961 bis 1983 Leitung des Künstler-Forums Essen und namenhafte Ausstellungen, 1983 Ehrenplakette der Stadt Essen

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):

  • Essen, Intergroup mit französischen und polnischen Künstlern im Forum
  • Paris, Galerie Maywald
  • Essen, Deutscher Künstlerbund
  • Essen, 1. Personale-Gruga
  • Essen, Euroflor
  • Düsseldorf, Kunst und Industrie große Henkel Ausstellung
  • Ausstellung Hildebrandt
  • Mülheim an der Ruhr, 2. Intergroup
  • Münster, 1. Exponata

Werke sind im Besitz der Museen der Städte Bochum, Essen, Recklinghausen, Tampere (Finnland) und Witten.

Als Stadtbild prägende Kunstwerke übernahmen die Städte Bochum, Essen und Weimar Arbeiten aus dem Nachlass.

Herbert Lungwitz äußert sich zu seinen Arbeiten und zur Kunst in unserer Zelt wie folgt:

50 Jahre sind verflossen, seit eine Generation kühner Geister in Europa eine künstlerische Revolution vollzog, deren Zöglinge wir sind. Intellektualismus und Synthetik, Maschine und Technik, neue Materialien, deduktives Denken und konstruktives Schaffen vollführten eine Säkularisierung des künstlerischen Bildens im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts, dessen Sammelbegriff ‚Abstraktion‘ einer Vielfalt von Temperamenten und Stilvarianten Raum gibt. Organische und figurative Neuentdeckungen verbanden sich mit phantastischen Konstruktionen zu einem originalen vehementen Angriff auf eine Welt der VorBilder. Diese Kühnheit des Vorgangs ist vergleichbar der Eroberung der Perspektive und Raum (Weltentdeckung der Renaissance oder der Inthronisierung des Licht(Zeit)begriffes im Impressionismus. Als Analogon des Bewußtseins ist die Kunst zugleich Menetekel oder Talisman.
Die Eroberungen der Wissenschaft und Technik schlagen sich nieder in den Materialerfahrungen des Künstlers und seine Bilder werden Zeugnisse einer Ästhetik, die neu und verblüffend erscheint, jedoch von Anfang an unserer Welt immanent ist. Es gibt für den Künstler keine andere Aufgabe, als sich auf die Seite der Veränderer und Formerneurer zu stellen.