Jupp Lückeroth * 1919 in Köln, 1993 in Köln

Private Ausbildung bei Professor Köster und Studienrat Sölle, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Kölner Künstler, Duisburger Sezession, Gelsenkirchener Gruppe 63, Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):

  • Deutscher Künstlerbund
  • Westdeutscher Künstlerbund
  • Zero-Ausstellung
  • Lausanne, Prix Suisse de Peinture
  • Hannover, Die neue Generation
  • Ostende, Prix Europe de la ville D’Ostende
  • Aschaffenburg, Internationale Malerei
  • Nottingham, Bertrand Russell Foundation
  • Deutsches Informel Schloss Gracht
  • Köln, Deutsche Informelle Malerei, Galerie Vieth

Der Versuch, das Werk eines modernen Künstlers vor landsmannschaftlichen oder landschaftlichem Hintergrund deuten zu wollen, hat seine Tücken. Die Bildsprache ist zu international geworden, als dass sie lokale Unterscheidungen ohne Zwang zuließe. Auch Jupp Lückeroth kann man nicht einfach als Rheinländer bezeichnen, nur weil er in Köln geboren wurde und viele Jahre im Bergischen, der Heimat seiner Vorfahren, verbrachte. Im besten Sinne trägt Lückeroths Schaffen internationale Züge. Gleichwohl ist nicht zu verkennen, dass heimische Anregungen, heimische Erinnerungen um einige Nuancen stärker bei ihm lebendig sind als bei anderen Künstlern. Die bergische, blutsmäßige Komponente, wenn man so will, drückt sich in Strukturen aus, die Holzmaserungen, Steinschichten usw. ähneln. Lückeroth ist jedoch weit entfernt von bloßem Abbilden. Die zufällige Erscheinung des Organischen und Anorganischen steigert und konzentriert er, indem er seine Bilder zur malerischen Vision der Natur an sich werdern läßt. So weit das Bergische. Und die Kölner Komponente? Sie ist geistiger Art, hervorgewachsen aus dem Boden gotischer Traditionen.
Gleich Fialenpaarungen streben die Liniengerüste empor, doch nicht gerade, direkt das Ziel im Himmel suchend, sondern durch weite Schwünge in einen unendlichen, mehr als nur dreidimensional vorstellbaren Raum greifend.

Dr. Horst Richter