Josef Wedewer * 1896 in Lüdinghausen/Westfalen, 1979 in Lüdinghausen

Studium an der Kunstakademie Kassel, Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes, Mitbegründer der Gruppe Junges Westfalen

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):

  • Berlin, Galerie Alfred Flechtheim, Galerie Neumann-Nierhoff, Galerie Bruno Cassirer
  • Münster, Westfälischer Kunstverein, Galerie Clasing
  • Kassel, Galerie Geschwinden
  • München, Galerie Stenzel
  • Witten, Märkisches Museum
  • Wuppertal, Von der Heydt-Museum
  • Gladbeck, Schloß Wittrungen
  • Bochum, Galerie Spektrum
  • Essen, Galerie Frank Schlag & Cie.

Vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen und der Begegnung mit dem Informel sucht Josef Wedewer seit 1958 einen eigenen Weg, vor allem was die Farbe betrifft. Die Farbe wird in einem neuen, freien Duktus aufgetragen. Die wie auch immer nuancierten und strukturierten Flächen, die bisher das Bildgefüge bestimmten, scheinen sich in vielfältige Pinselstriche aufzulösen. Ihre unterschiedlichen Richtungen, ihre Anballungen im Wechsel mit Auflösungen beachten dabei nicht länger die vorher weitgehend durch Waagerechte und Senkrechte bestimmte Grundordnung. Und doch verliert sich das Ganze nicht im Chaos. In ‚8/58‘ (Öl auf Leinwand) spielt eine Folge von lose aufeinander Bezug nehmenden schwarzen Formen in diagonalem Aufwind über die wirbelige Farbfläche. Das größte dieser freilich wie Gewitterwolkenfetzen erscheinenden Schwarzgebilde erfasst dabei, ohne es völlig einzuschließen, die hellste Partie des Bildes, so dass bei aller Bewegung ein offenes Zentrum entsteht oder eine sich entwickelnde Ordnung andeutet, die das Bild unwiderruflich diesseits des Beliebigen hält.

Lothar Romain