Heinz Luckenbach * 1913 in Berlin, 1985 in Wesel

Studium an der Graphischen Hochschule in Berlin, Lehrtätigkeit als Kunsterzieher in Hamborn, Preisträger im Briefmarkenwettbewerb, Verkehrswarnfigur, Europ. Staatseisenbahnen, Kunst am Bau Wettbewerbe in Duisburg

Das künstlerische Werk ist, offenbar durch Neigung und Ausbildung, durchweg stark grafisch geprägt. Zeichnerische Elemente bestimmen die Ölbilder der Nachkriegszeit. Ihre Motive sind zunächst konventionelle Landschaften, Industrieansichten, Genreszenen, ganz im dekorativen Stil der Fünfziger Jahre. Sie wandeln sich bald zu übertragenen, intellektuell-literarischen Themen in zunehmend abstrakter Konkretisierung. … Die Ausdrucksmittel sind vielfältig, die Technik ist perfekt. Leuchtende Farbkontraste werden durch organische Konstruktionen, kristalline Strukturen oder technoide Elemente aufgefangen, gleichzeitig gemildert und gesteigert. Das Ergebnis ist eine oft paradox intellektuell-surreale Wirkung von eigenartigem Reiz in einer kühl ausgerechneten Mischung exotisch-futuristisch-urzeitlicher Gebilde in mikro- und makrokosmischen Räumen und Situationen. Die bei aller Irrealität doch streng sachlichen Bilder spiegeln die weit schweifende Gedankenwelt des Künstlers, Emotionen, Gefühle, werden durch die letztlich rationalen Konstrukte nicht freigesetzt. Die kühl strahlenden Farbtöne vermitteln hingegen Brillanz, die Komposition ist durchweg gespannt, die weiten Räume scheinen manchmal unter Wasser, oft im Vakuum gedacht. Miniaturisierte Architekturelemente weiten gelegentlich die Szenerie noch aus.
Heinz Luckenbach hat zeitlebens versucht, die unsichtbare hinter der sichtbaren Welt zu ergründen. Seine Gedankenarbeit vermochte er in Bildern von spröder Eleganz optisch unzusetzen.

Werner Arand