Curt Beckmann * 1901 in Solingen, 1970 in Düsseldorf

Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler, Mitglied im Deutschen Künstlerbund bis zum Verbot 1936, Westdeutscher Künstlerbund, Junges Rheinland, Corneliuspreisträger der Stadt Düsseldorf, zahlreiche Aufträge und Ankäufe von Skulpturen im öffentlichen Raum und Kunst am Bau

Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl):

  • Hannover, Kestnergesellschaft
  • Braunschweig, Kunstverein
  • Recklinghausen, Kunsthalle
  • Hannover, Kunstverein
  • Düsseldorf, Kunsthalle
  • Solingen, Klingenmuseum
  • Köln, Universität
  • Moers, Städtische Galerie Peschkenhaus
  • Eschweiler, Städtische Kunstsammlungen
  • Jüchen, Schloß Dyck
  • Düsseldorf, Galerie Remmert
  • Barth, Galerie Vömel

… Dem ‚Ewig Weiblichen‘ vor allem galt seine Zuwendung in seinen Skulpturen in Muschelkalk, Marmor, Bronze, Zementguß. In ihren schwellenden Gliedern und Volumina mit oft porösen Oberflächen scheinen sich die Kräfte der Erde und die Wogen des Meeres zu vereinen. In der vitalen, spannungsreich ausgewogenen Formgebung sind sie unverkennbar Beckmanns Geschöpfe. Maillol, Henri Laurent, Hans Arp, Picasso fühlte er sich wesensverwandt. … Beckmanns fabelhafte Zeichnungen zeigen den ganzen Erlebensprozeß, die Erregung, ja das Abenteuer der Entdeckung und Eroberung der Form. Es sind Bildhauerzeichnungen, aber doch ganz selbständige Blätter. Man kann an den gezeigten Arbeiten seine ganze Entwicklung verfolgen. Die frühen, noch naturalistischeren, am Modell orientierten haben bereits den spontanen Impuls der modellierenden Linie, die rhythmische Struktur. Später arbeitet Beckmann ganz ohne Modell, nur noch aus der Phantasie. Das Lyrisch-Besinnliche von Frauenakten der fünfziger Jahre befreit sich zunehmend im spannungsreich Expressiven von den Fesseln der Wirklichkeit, in heftigen Kontrasten und Dialogen zwischen Bleistift- oder dunklen Graphit-Konturen und fleischfarbener Aquarellierung. Wie zerstückelt wirken schließlich die Frauenkörper, dramatisch attackiert von schwarzen Schraffuren. Fast Abstrakt-Expressionistisches kommt da ins Spiel in graphischen Strichbündeln, Durchkreuzungen als spannungsvoller Kontrapunkt zum Fleischlich-Körper-haften. …

Yvonne Friedrichs