Duisburger Sezession stellt im Dreigiebelhaus Xanten aus

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Xanten. (krsa) „Diese Ausstellung haben wir einer bemerkenswerten Kunstform zu verdanken, der Netzwerkkunst“, sagt Sylvia Guth-Winterink. Die stellvertretende Bürgermeisterin sprach zur Eröffnung der neuen Ausstellung im Dreigiebelhaus. Dem Verein Stadtkultur Xanten ist es dank der Vermittlung von Renate Krupp gelungen, eine Ausstellung der Duisburger Sezession in die Domstadt zu holen. „Das ist ein schöner Anknüpfungspunkt an eine alte Xantener Tradition am Anfang des 20. Jahrhunderts, Kunststudenten der Folkwangschule und der Düsseldorfer Akademie einzuladen“, sagt Michael Blaszczyk, Leiter der Galerie im Dreigiebelhaus.

Die ausstellenden Künstler sind zwar keine Studenten, sondern längst etablierte Künstler, doch der Reiz besteht im kreativen Austausch. „Wir wollen in Zukunft noch weitere Künstlergruppen nach Xanten holen“, so Blaszczyk. Die Duisburger Sezession wurde 1957 als Abspaltung des Duisburger Künstlerbunds gegründet. Die „nonfigurativen“ Künstler trennten sich damals bewusst von den gegenständlich arbeitenden Künstlern. Inzwischen haben gegenständliche Darstellungs- und Erzählformen wieder Eingang in die Gruppe gefunden, die aktuell aus 16 Künstlerinnen und Künstlern besteht. In der Ausstellung geben sie Einblicke in ihr vielfältiges Schaffen.

„Es gibt weder eine thematische Klammer noch Denkbarrieren“, sagte Guth-Winterink. „Die Mitglieder der Duisburger Sezession hatte nie Berührungsängste mit anderen Kulturen und Kunstformen“, so Gerhard Losemann, Sprecher der Duisburger Sezession. Die Künstlervereinigung begreift ihre Arbeit als „Spiegelbild der derzeitigen Kunstlandschaft“. Die Mitglieder der ältesten nicht-vereinsgebundenen Künstlergruppe in NRW können hier nicht alle einzeln vorgestellt werden. Als Beispiele seien nur einige der Künster und Werke kurz genannt: Holger Albertini beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen Form, Fläche und Linie gegenüber Materialität und Farbe. Günter Kühn interessiert sich für die sichtbaren Spuren ungeplanter Prozesse wie die zufällige Oberflächenstruktur gebrauchter Schleifpapiere. Hildegard Bauschlicher schafft freie, poetisch aufgefasste Bildformen, die den Betrachter auf der Empfindungsebene ansprechen. Die Arbeit „Home Sweet home“ von Angelika Stienecke aus geteerten Eichenhölzern, Christbaumständern und Blei widmet sich, wie übrigens auch die Werke Hans-Jürgen Vorsatz, dem Haus als Metapher und reines Objekt.